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Die Vertrauens-Lücke: Warum PR in der KI-Ära überlebenswichtig ist

20. November 2025

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B2B Marketing

Einleitung: Die neue Autorität

 

In einer Welt, in der 88% der Unternehmen bereits KI einsetzen [1], hat sich die Suche nach vertrauenswürdigen Informationen grundlegend verändert. Generative KI-Systeme sind die neuen Gatekeeper des Wissens. Doch in einer Zeit, in der das Vertrauen in traditionelle Institutionen scheinbar auf einem historischen Tiefstand ist, stellt sich eine entscheidende Frage: Wem vertraut die KI?

 

Die Antwort ist paradox: Obwohl das Vertrauen in Medien sinkt, sind sie die wichtigste Quelle für die Glaubwürdigkeit von KI-Systemen. Eine aktuelle Studie von Muck Rack zeigt, dass fast die Hälfte (49%) aller KI-Antworten, die aktuelle Informationen erfordern, journalistische Quellen zitieren [2].

 

Dieser Artikel erklärt, warum strategische PR in diesem neuen Ökosystem zur überlebenswichtigen Disziplin für B2B-Unternehmen wird und wie Sie die Vertrauens-Lücke schließen können.

 

Wie bewerten KI-Systeme Glaubwürdigkeit in einer Welt des Misstrauens?

 

Kurze Antwort: KI-Systeme lernen Autorität aus etablierten journalistischen Quellen, weil diese als verlässlich gelten. Ihre Marke muss in diesen Quellen präsent sein, um von der KI als glaubwürdig eingestuft zu werden.

 

Das Vertrauen in Institutionen erodiert. Der Edelman Trust Barometer 2025 zeigt, dass 61% der Menschen weltweit ein Gefühl der Benachteiligung durch das System haben und Institutionen misstrauen [3]. Gleichzeitig nutzen 71% der B2B-Marketer wöchentlich generative KI [4].

 

Dieses Spannungsfeld zwingt KI-Entwickler dazu, ihre Modelle auf die verlässlichsten verfügbaren Daten zu trainieren. Und das scheinen, trotz aller Krisen, journalistische Inhalte zu sein.

 

Die Hierarchie der KI-Quellen (basierend auf Muck Rack-Analyse):

 

Journalistische Inhalte: 49% bei aktuellen Themen, 27% insgesamt.

Corporate Blogs & Content: Besonders bei subjektiven Fragen (z.B. Anleitungen).

Regierungs- und NGO-Quellen: Bei offiziellen Daten und Statistiken.

 

Fazit: Um von der KI als Autorität wahrgenommen zu werden, sollten Sie dort präsent sein, wo die KI lernt und sucht  – in den Medien.

 

Warum ist Earned Media effektiver als je zuvor?

 

78% der Marketing-Entscheider schätzen Earned Media als effektiver ein als traditionelle Werbung [5]. In einer Welt der Informationsflut ist eine redaktionelle Empfehlung das stärkste Signal für Glaubwürdigkeit – für Menschen und Maschinen. 

 

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

 

Die Logik dahinter:

 

Third-Party-Validierung: Eine Erwähnung in einem Fachmedium ist eine externe Bestätigung Ihrer Expertise.

KI-Trainingsdaten: Jede Platzierung wird zu einem permanenten Datenpunkt, der die KI-Reputation Ihrer Marke stärkt.

Differenzierung: 45% der Marketer glauben, ihre Marke sei nicht ausreichend differenziert [6]. Earned Media schafft diese Differenzierung durch glaubwürdige Geschichten.

 

Was ist Generative AI Optimization (GAIO) und warum ist sie entscheidend?

 

Kurze Antwort: GAIO ist die strategische Optimierung Ihrer Inhalte und Ihrer Online-Präsenz, um von KI-Systemen als vertrauenswürdige Quelle eingestuft und in deren Antworten zitiert zu werden. Es geht nicht um Keywords, sondern um Autorität.

 

Im Gegensatz zur klassischen SEO, die auf Keywords und Backlinks abzielt, fokussiert sich GAIO auf drei Signale:

 

Recency (Aktualität): KI-Modelle bevorzugen aktuelle Informationen. 56% der journalistischen Zitate von ChatGPT stammen aus dem letzten Jahr [3].

Relevance (Relevanz): Nischen-Autorität in einem spezifischen Feld ist wichtiger als allgemeine Popularität.

Reputation (Reputation): Inhalte, die von glaubwürdigen Quellen zitiert werden, gewinnen an Autorität.

 

Die Konsequenz: Eine einzelne, gut platzierte PR-Meldung in einem relevanten Fachmedium hat einen höheren GAIO-Wert als hunderte von Social-Media-Posts.

 

Wie können B2B-Unternehmen eine GAIO-Strategie umsetzen?

 

Ein Bestandteil sollte in jedem Fall eine systematische PR-Strategie sein, die darauf abzielt, in relevanten Fachmedien als Experte wahrgenommen zu werden. Es geht darum, Journalisten wertvolle Insights zu liefern, die sie für ihre Arbeit nutzen können.

 

Die 4 Schritte zur Earned Media GAIO-Exzellenz:

 

KI-Audit durchführen: Fragen Sie KI-Tools (ChatGPT, Perplexity), wer die führenden Anbieter in Ihrer Branche sind. Wenn Sie nicht genannt werden, haben Sie eine Reputations-Lücke.

Medien-Mapping: Identifizieren Sie die 10-15 wichtigsten Fachmedien, die von Ihrer Zielgruppe und von KI-Systemen als Autorität angesehen werden.

Content-Strategie für PR entwickeln: Welche internen Daten, welche Expertise, welche kontroversen Thesen können Sie Journalisten anbieten?

Experten positionieren: Bauen Sie die Personen in Ihrem Unternehmen als glaubwürdige Quellen auf, die von Journalisten zitiert werden wollen.

 

Sie wollen tiefer in das Thema GAIO einsteigen oder interessieren sich für das Thema Medienarbeit? Buchen Sie einen Beratungstermin oder schreiben Sie uns eine E-Mail: hello@epos-marketing.com

 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

 

Ist SEO jetzt tot?

 

Nein, aber seine Bedeutung verschiebt sich. SEO bleibt wichtig für die traditionelle Suche. GAIO ist die Ergänzung für die KI-gestützte Suche. Eine gute GAIO-Strategie (starke PR) wird aber auch Ihre SEO verbessern, da Backlinks von autoritativen Medien ein starkes SEO-Signal sind.

 

Wie messe ich den ROI von PR und GAIO?

 

Traditionelle PR-Metriken wie Advertising Value Equivalency (AVE) sind veraltet. Messen Sie stattdessen:

 

KI-Sichtbarkeit: Wie oft wird Ihre Marke in KI-Antworten genannt (vorher/nachher)?

Share of Voice: Wie oft werden Sie im Vergleich zu Wettbewerbern in den Zielmedien erwähnt?

Qualität der Platzierungen: Eine Erwähnung in einem Top-Tier-Medium ist mehr wert als zehn in kleinen Blogs.

 

Wie lange dauert es, bis eine GAIO-Strategie wirkt?

 

GAIO ist ein Marathon, kein Sprint. Erste Ergebnisse können nach 3-6 Monaten sichtbar werden. Eine nachhaltige Autorität aufzubauen, dauert 12-24 Monate. Aber im Gegensatz zu bezahlter Werbung ist der Effekt dauerhaft.

 

Ihr nächster Schritt: Schließen Sie die Vertrauens-Lücke

 

Die Daten sind eindeutig: Die Zukunft der B2B-Sichtbarkeit liegt in der Fähigkeit, das Vertrauen von Menschen und Maschinen zu gewinnen. Der effektivste Weg dorthin ist strategische PR.

 

Starten Sie mit einem konkreten Ziel: Eine Platzierung in einem relevanten Fachmedium in den nächsten 90 Tagen, die eine Ihrer Kernthesen mit Daten untermauert.

 


 

Referenzen

 

[1] McKinsey (2025). The State of AI: Global Survey 2025. https://www.mckinsey.com/capabilities/quantumblack/our-insights/the-state-of-ai 

[2] Muck Rack / Nieman Lab (2025). Generative AI models love to cite Reuters and Axios, study finds. https://www.niemanlab.org/2025/07/generative-ai-models-love-to-cite-reuters-and-axios-study-finds/ 

[3] Edelman (2025). 2025 Edelman Trust Barometer. https://www.edelman.com/trust/2025/trust-barometer 

[4] G2 (2025). AI in B2B Marketing: How Teams Are Using AI In 2025. https://learn.g2.com/ai-in-b2b-marketing 

[5] MHP Group / MMM-Online (2025). Earned media is more effective than traditional advertising, marketers claim. https://www.mmm-online.com/news/earned-media-is-more-effective-than-traditional-advertising-marketers-claim/

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